Bali lässt Herzen schneller schlagen – in vielfältiger Weise
16 Tage erkunden wir die Insel von Ubud bis Jimbaran – von Genüssen auf dem Land und Stress auf den Straßen
Eine Million für ein Bad und ein Bier und anschließend ein Bett – zum Schlafen. Der 18-Stunden-Tripp über Singapur nach Dengpasar setzt uns ziemlich zu. Und zu allem Überfluss rumpeln wir mit dem nicht klimatisierten Bus ziemlich geschafft vom Flughafen nach Ubud in Zentralbali. Unser Hotel, das Element bei Westin, entschädigt uns für die anstrengende Anfahrt. Die vorherige Übernachtung in Frankfurt hat sich also gelohnt. Wir mögen uns nicht vorstellen, wie wir sonst auf dieser Trauminsel gelandet wären.
Ubud – Schmelztigel in Zentralbali
Den Nachmittag genießen wir am schönen Pool mit Aussicht in eine Palmenlandschaft. Auch der Blick von unserem Balkon lässt uns auf eine schöne Umgebung hoffen. Die Servicekräfte lesen uns jeden Wunsch von den Augen ab, die Freundlichkeit steckt total an.
Gebadet und geduscht erforschen wird die Hauptstadt von Zentralbali: Ubud.
Vorweg. Der erste Eindruck ist ziemlich enttäuschend. Aber daran sind wir selbst schuld. Wir traben voller Tatendrang, sofern noch vorhanden, mit Badelatschen an der Durchgangsstraße ins Zentrum. Unser Hotel liegt etwas im Süden. Die Bordsteige sind nicht den Begriff wert, die ursprünglich mit Steinen verdeckten kleinen Kanäle sind frei betretbar, vielmehr reintretbar. Und unvorsichtigerweise einen Sitestep auf die Straße zu machen wird sofort mit einem Hupen gewürdigt.
Nach einer halben Stunde err eichen wir mit Mühe und etwas genervt vermeintlich die sogenannte City mit einem Warung neben dem anderen. Eine riesige Auswahl, wir wählen ein Restaurant in einer Seitenstraße und sind zunächst die einzigen Gäste.
Kurzum. Das Essen enttäuscht. Mit Thailand nicht zu vergleichen. Egal. Schwamm drüber. Der Weg nach Hause Ins Hotel gestaltet sich nicht minder spannend. Nur bei Dunkelheit eben. Erfahrungen gesammelt. Nie wieder zu Fuß. Abgehakt.
Einfach nur zu müde
Nach einem Absacker in der Hotelbar fallen wir todmüde in die Falle. Unter einem Deckbett, aber nach einem Kurzresümee auf dem Balkon, das nicht gerade euphorisch ausfiel, aber auf Besserung hofft. Die Laune stimmt zwischen uns. Fantastisch.
Gedacht und umgesetzt. Nach einem Dutzend Stunden Schlaf treten wir so ziemlich als letzte Gäste das Frühstück an. Eierspeisen en masse. Weißbrot, Wurst und Käse und die übliche indonesische Auswahl – von Beans über Nudeln und Porridge bi s hin zu Süßspeisen etc. Hmh lecker. Selbst meine greift über ihr Weißbrot mit Butter hinaus zu anderen Speisen. Später sogar zu Omelette, ich zu Soto Ayam. Dazu später mehr.
Bereits zuvor begann der Tag auf dem Balkon bei angenehmen Temperaturen mit Kaffee, wie wir uns beide das vorgestellt haben. Einfach harmonisch. Meine Frau schläft sich aus, ich koche Pulverkaffee. Mit ausgeschlafener Neugier beginnen wir unseren Fünf-Tages-Aufenthalt in Ubud. Ich gehe los und leihe uns einen Roller aus, eine 125-Vespa – knallrot mit großem Sitz: 400 000 R (27 Euro). Passt.
Hocken zwischen Mama und Papa auf dem Roller
Damit machen wir uns am späten Vormittg auf die Socken, noch in Turnschuhen, denn das Mopedfahren in Ubud ist – um es gelinde zu sagen – unterhaltsam. Der beste Tipp: Nur nach vorn schauen und die Verfolger abschütteln. Meine Frau kuriert am Pool ihre Erkältung aus. Erst abends stürzen wir uns in den Verkehr. Der zerrt an den Nerven. Links wie rechts überholen, Fahrstreifen spielt keine Rolle, die Sitzbänke mit zwei bis vier Personen belegt. Kinder hocken oder stehen zwischen Mama und Papa auf der Snoopy von Honda. Auf ein Auto zählen wir 20 Roller. Das Leben am Äquator, wo die Temperatur nie unter 25 Grad fällt ist ein anderes, ein leichteres, unbeschwertes, was sich auf die Menschen auswirkt. Positiv.
Von streunenden Katzen und feigen Hunden
Meine Frau kämpft sich durch die Tage, etwas verschnupft und verängstigt auf dem Roller. Glücklicherweise schaffe ich es meist, meine Fahrweise unserer beider Empfinden anzupassen. Der erste Ausflug führt uns in die Reisfelder nahe Ubud. Wir schlendern auf den Pfaden an Palmen vorbei, an streunenden Katzen, bellenden, doch etwas feigen Hunden und werden – natürlich. Jedenfalls in purer Natur – von Rollern überholt. Das Curry mit Red Rice und die Spring Rolls in der Warung Orange schmecken köstlich. Wir sind angekommen – und schwelgen in zwei Ja hre alten Erinnerungen, vom Bambusdach baumeln Totenköpfe aus Kokosnüssen. Meditation ein Kilometer vom Treiben in der Zentrale entfernt.
Abkühlung in den Wasserfällen
Unsere Tour am nächsten Tag zu den Wasserfällen stellt uns auf die Probe, mit meinen alten Asics Kayano schmettert es mich gekonnt auf den Arm, ich verstauche mir die Finger. Kaa lästert und erinnert an die Wanderung am Langkofel in den Dolomiten. Sie mit Wander-Halbschuhen, ich mit Stiefeln, trotzdem umgeknickt. Vergessen. Am kleinen Wasserfall.
Am großen verweilen wir mit einigen anderen Touristen, die sich im Wasser tummeln, sich unter dem fallenden Element ablichten, per Handy filmen lassen für die Nachwelt. Auch Meine Frau verfolgt meine Schritte ins Nass mit dem iPhone. Für unsere familiäre Welt. Mal sehen, ob und wer es sehen will.
Genießen der Wildnis
Wir genießen die Wildnis, den Dschungel, zehren am Außergewöhnlichen, fallen ins Nichts und – v erstehen uns prächtig. Schöne Zeit. Ich lese nebenbei Donna Leons „Brunetti“ und erkenne mich in seiner Liebe zu Paola, Chiara und Raffi und den Großeltern wieder, spüre, wie gut es mir geht mit meiner Familie. Unseren Zusammenhalt kann nichts und niemand. Wieso die allein lebende Leon diese Gefühle so ausdrücken kann, ein Rätsel, vielleicht ihr Wunsch. Ich denke viel an meinen Vater und seine unfassbaren Hingabe zu seiner Frau und uns Kindern. Warum das bei meinem Bruder nicht geklappt hat, ich weiß es nicht.
Seine innere Gelassenheit, mit sich selbst meist im Reinen zu sein, meine aufbrausende Mutter bisweilen gleichmütig zu ertragen. Das erfordert unbändige Liebe. Ich hoffe, so werde ich auch so. Ich würde mir wünschen, sein Phlegma nicht vererbt zu bekommen. Mein Aufbrausen lässt glücklicherweise nach, und wenn nicht, schweigt meine Umgebung es mittlerweile meist weg.
Das Murni – best gekürt
Abends verschlägt es uns tatsächlich zum bei Tripadvisor best gekürten Restaurant, dem Murni. Das Essen mundet, das Ambiente muntert uns zum Verweilen auf, die Bedienungen fortgeschrittenen Alters plaudern, scherzen, lachen, miteinander und mit uns. Ein amüsanter Ausklang des Tages.
Wir begeben uns auf eine Abenteuerwanderung auf den Mount Batur. 90 Minuten Rollerfahren auf Bali strengt an, wir düsen durch die Landschaft, entdecken die Reisterrassen, touristisch gut erschlossen, erklimmen die einzelnen Bereiche zu Fuß. Herrliches Grün. Chinesen oder Japaner und auch Franzosen machen Selfies, was die Handys hergeben. Wir kommen beim Cocktail Mochito zur Ruhe, stellen für unsere westlichen Zungen mindere Qualität fest. Das Bintang schmeckt. Uns fehlt der Wein am Nachmittag, der leichte Sommerwein oder der gute Rotwein zum Abendessen. Auch nicht so tragisch.
Langer Ritt zum Berg Batur – Haarnadel für Kurzfrisuren
Zwischen den Reisfeldern endet unser langer Ritt zum Berg, der leider nicht v on Erfolg gekrönt war. ich wähle die falsche Straße, wir irren durch die Region Kanitani, den Batur im Blick, ohne an seinen Fuß zu gelangen. Vorwitzig wagen wir uns in eine Serpentine, ein Fehler, so steil und so eng kenne ich keine aus den Alpen, mit beiden Händen hängen ich an den Bremsen, eine Schleife nach den anderen zwingt uns zu höchster Konzentration. Wie lautet die Steigerung von Haarnadel, Haarnadel für Kurzfrisuren? Eine Herausforderung. Unten landen wir vor der sandigsten Baustelle – ever. Einige Lokalis brausen an uns vorbei. Wir tillen an dieser Stelle.
Red-Curry versüßt den durchwachsenen Tag
Zurück quält sich die Vespa hoch. Ohne Roller-Erfahrung wäre es eng geworden. Oben haben wir die Schnauze voll. Erstmalig In Bali gibt es Bami Goreng. Noodles. Lecker. Meine Frau gönnt sich einen Frucht-Cocktail. Wir verabschieden aus der Hochebene, ärgern uns ein wenig, dass wir den falschen Weg eingeschlagen haben. Zu spät. Wir kehren um Richtung Ubud. Der Aufenthalt in den Reisterrassen versüßt uns schließlich noch den Tag.
Im Tamata Curry direkt an Japan Raya Ubud, der Hauptstraße, gibt es Curry, so wie wir es mögen, Kaa nimmt die obligatorischen Frühlingsrollen. Dauert lange, duftet, wie es schmeckt: köstlich.
Einen Tag später überrascht meine Frau mit einer kleinen Liebeserklärung, über die ich mich total freue, so nebensächlich die Sache selbst auch ist. Ich erzähle ihr, dass ich mich für die Wickelmethode eines Sarong interessiere und erwäge, mir einen zu kaufen. Eigentlich völlig überflüssig.
Einen Sarong wickeln – nur aus Spaß
Dass ich in dieser Hinsicht aber so anders bin, rührt sie diesmal fast zu Tränen. Lachtränen. Warum? Nur so. Aus Spaß. Gekauft. Einfach schön. Einen Fauxpas leisten wir uns einige Tage später, als wir auf einer Hauptstraße von der Polizei angehalten werden. Der internationale Führerschein, kurz vorm Urlaub ausgestellt, lieg t faltenfrei im Hotelzimmer. Kostet uns 200 000 R Bestechungsgeld für den Ordnungshüter. Früher hätten wir uns 3 Tage geärgert und diskutiert, wer das hätte verhindern können. Heute schauen wir großzügig über verzeihliche Fehler hinweg. Beide.
Die Rollerabgabe erweist sich als Bali-like. Die freundliche, mit Schmuck behangene, eine Guess-Uhr tragende Mittvierzigerin, ist gesprächig, plaudert munter drauflos, interessiert sich für meine Uhr, Ebel sagt ihr offensichtlich nichts, sagt dennoch Boss zu mir. Warum, weiß Ich nicht genau. Wegen der Uhr oder weil wir gut verhandelt haben. Ich tippe mal, mehr aus ihrer Sicht. Hat dennoch Freude bereitet. Wir lachen. Und. Für den Rückgabezeitpunkt interessiert sich kein Mensch.
Gemüse-Zeremonie mit Händen und Füßen erklärt
Also Muße genug, sich vor der Abreise aus Ubud – meine Frau packt die Koffer – in den Seitengässchen umzuschauen. Zu Fuß. Ich erlebe die morgendliche Gemüse-Zeremon ie vor einem Haus mit, als eine freundliche Frau die frisch zubereitete Kombination, gefühlvoll drapiert. Der Mann erklärt mir mit Händen und bruchstückhaftem Englisch, dass das so üblich hier sei – aus Glaubensgründen.
200 Meter von der total belebten Durchgangsstraße ist das der Alltag, neben einem bewässerten Reisfeld, das offensichtlich bereits abgeerntet ist. So genau haben wir den Reisanbau noch nicht verstanden. Wenige Meter weiter erörtere ich die Transportmöglichkeit einer balinesischen Trommel, unverhandelter Preis zwischen 1, 5 (klein) und 5 Millionen (groß) Rupien. Wir kommen zueinander., aber nicht um Geschäft. Der Händler sagt, ich könne diese im Rucksack auf dem Rücken mitnehmen. Naja. Wirkliches Interesse zeigen an den Einheimischen und deren Leben, öffnet ihre Herzen. Ich vermute, eine Trommel wäre zu viel des Guten. Na ja, Ansichtssache.
Balinesischer Service steht an erster Stelle
Auf nach Sanur, dem verträumten Dorf a m Strand. So unsere Vermutung. Weit gefehlt. Dem wuseligen Ubud, wo zwei Autos, zehn Honda, drei Familien, sechs Kinder auf einem Quadratmeter, etwas übertrieben, unterwegs sind, folgt die jeweils zweispurige Schnellstraße der Touristenhochburg Sanur. Gewöhnungsbedürftig. Das Hotel ist exquisit, Service steht an erster Stelle, traditionsbewusster, vermeintlich.
An der Strandpromenade, drei Kilometer entfernt, mit dem Hotelshuttle vorgefahren, essen wir in einem der zehntbesten Restaurants vornehm in kurzer Hose vorzüglich, angefangen vom Wein bis zu den Gästen. Ein Kalifornier mittleren Alters spendiert uns zwei kleine Puffer, so schmecken sie jedenfalls. Romantik pur 100 Meter vom Wasser entfernt. Wir fühlen uns wohl, haben uns das verdient.
Eine Insel voller Gegensätze
Lembongan. Mit dem Roller: Überfahrt und Moped für 700 000 für uns beide. Dream Beach, Mushroom Beach, Sunset Point ohne Sonnenaufgang, Blue Lagoon, Yellow Bridge. Schulkinder, Schotterpisten, sich brechende Wellen. Eine Insel voller Gegensätze. Ein abwechslungsreicher Tag. Mit zwei Höhepunkten am Strandhotel in Mahagiri und der Dream Beach-Bucht.
Mit dem Roller über die Yellow Bridge macht Spaß – nur nicht jedem. Endlich durchstreifen wir auch auch Gebiete ohne Menschen. Die Überbevölkerung ist besonders in Bali täglich greifbar, spürbar. Ob in Sanur, Ubud oder jetzt auch in der Stadt Jimbaran.
Die Erwartung an den Badeort im Westen war bereits bei der Anfahrt etwas getrübt. Eine zwei-, drei- vierspurige Strecke führen Richtung Flughafen, ist mithin gut ausgebaut und somit auch viel befahren. Einer kurzer Abzweig schon sind wir wieder im Ortsverkehr, der nicht minder turbulent ist. Unser Hotel ist nüchtern im Vergleich zum Element in Ubud und zum Alantara in Sanur, aber der Strand traumhaft. Das Zimmer ist völlig in Ordnung, aber eben 3 Sterne, tippe ich. Am ersten Morgen stellen wir fest, der Balkon liegt in der Sonne. In den and eren beiden Quartieren hatten wir die Kühle am Morgen genossen. Mittlerweile scheint das Bedürfnis nach Hitze verflogen.
Toller Ausflug zu Tempeln im Süden
Allein die Helmfahrten strengen aufgrund höherer Temperaturen mehr an. Die Tour zu großen Tempeln ganz im Süden erweist sich als toller Ausflug. Hier kann ich meinen Sarong, meine Schärpe und das weiße Hemd einsetzen. Die Hitze setzt uns aber ziemlich zu, mit ruhigem Nachmittag am Pool lassen wir den Tag ausklingen. Das für uns zweifellos beste Restaurant entdecken wir direkt an der Straße neben einem Supermarkt! Mit köstlicher Soto Ayam (scharfe Peperoni in Thunfisch-Suppe), delikaten Frühlingsrollen und Nudelgericht (Grispy) mit Gemüse, Tofu und einer leckeren Sauce. Ich gönne mir ein Rib-Eyeliner-Steak (erstmalig mit Pommes). Richtig lecker.
An den Waterbowls mit den vornehmsten Hotels Grand Hyatt über Le Meredien bis hin zum Melia sind viele große Ketten vertreten. Schick und teuer . Europäisches Niveau. Mit allem, was das Herz begehrt. Unsere Abenteuerlust ist aber zum größten Teil gebändigt.
Harley und Ralph Lauren lassen grüßen
Zwei Tempel wecken unser Interesse. Einen Tag bereisen Uluwatu-Tempel im Süden. Ziemlich touristisch, mit der Ausschilderung haben sie es hier nicht so. Nicht entscheidend. Mit Maps me finden wir die Sehenswürdigkeit. Unprätentiös. Bescheiden. Die Chinesen entdecken immer wieder schöne Ecken zum Fotografieren. Und machen einen Krach. Oh. Vom beeindruckenden Riff einen Blick in den indischen Ozean zu werfen lässt uns darüber sprechen, welche Gewalten im Meer brodeln und wie sinnvoll es wäre, diese Energie nutzen zu können.
Die Indonesier. Trotz Ralph Lauren allenthalben und dem Harley Händler um die Ecke in Jimbaran verdingt sich ein Einheimischer auf seinem Roller beim Nähen.
Ratternde Nähmaschine auf dem Roller
Er hat seine Nähmaschine auf dem halben Sitz montiert , steht am Straßenrand nur 500 Meter vom Harley-Händler entfernt und rattert eine Naht am weißen Kleid herunter, vermutlich an einem Hochzeitskleid, denn Heiraten am Strand ist hier sehr beliebt. Eigene Pavillons sind dafür postiert. Wir erleben mindestens ein Foto-Shooting jeden Abend beim Spazierengehen auf weißem Sand.
Am letzen Abend fasziniert uns schließlich noch der fast wolkenfreie Sonnenenuntergang, während eines schlechten Essens. Passiert auch schon mal. Die Vishnu-Statue. ca. 20 Minuten per Roller vom Hotel Anja entfernt, steht noch auf dem Plan. Nur für mich. Ich kurve wild durch den Park mit unzähligen Parkplätzen, die allesamt unbesetzt sind. Relativ nahe beim Eingang stelle ich den Roller ab, bequem werden die Besucher mit dem Shuttle-Bus zum eigentlichen Eingang gefahren. 125 000 Rupien. Ich falle auf, weil ich nicht in Gruppe unterwegs bin. Meist Chinesen, Japaner oder Australier rücken in Horden an und das ultimative Foto vor den Statuen darf selb stverständlich nicht fehlen. Am besten gefällt mir die Tanzvorführung.
Tanzen, schwelgen und – fotografieren
Ein unsympathischer, Koreaner mit Pilotensonnenbrille tippe ich, gibt sich unverfroren direkt vor der Bühne des Amphi-Theaters und lässt sich von seinem Führer mit und ohne verspiegelte Sonnenbrille ablichten. Als er auch noch mit seinem Handy lautstark telefonierte, weise ich freundlich, ganz asialike, darauf hin, bitte seine Selbstdarstellungen einzustellen. Mit mäßigem Erfolg.
Undogmatischer Hindhuismus
16 Tage unterwegs in Bali. Die Mischung macht es. Zunächst das quirlige Ubud, mit Reis-Feldern, -Terrassen, zunächst fremd, mit der Zeit und dem Aufenthalt in dem Hotel Element, in dem vom Maler über die Zimmerfrauen bis hin um Koch die Freundlichkeit gepachtet scheint. Erfahrungen machen mit den Einheimischen, bei der Restaurantauswahl, dem Rollermieten, der leichten, undogmatischen Umgangsweise mit dem Hinduismus. N iemals entsteht das Gefühl trotz Gemüse und Blumen vor jedem Haus, den riesigen Statuen und den verschiedenen Tempeln, dass den Gästen ihre Religion aufgedrängt geschweige denn aufgezwungen werden soll. In Ubud, teilweise in Sanur aber besonders in Jimbaran ist die Liebe am Essen allenthalben gegenwärtig. Alle 50 Meter offerieren fliegende Händler in ihren Straßenküchen, Spieße (Satay), Süßwaren von Erdnussbällen und selbstverständlich Nasi Goreng und Bami Goreng in allen Variationen.
Mit Kühle am Morgen gewappnet für den Tag
Wir können und wollen uns dem ungewöhnlichen Speiseplan nicht entziehen, essen morgens schon Omelette, nach dem obligatorischen Kaffee auf kühlem Balkon. In Ubud und Sanur, leider nicht im überhitzten Hotel Anja, was den Tag für uns nicht so schön beginnen lässt. Schon wichtig. Es gilt, darauf auf alle Fälle zu achten. Schließlich ist man den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt. Die Kühle am Morgen sorgt für die rich tige Motivation für Entdeckungstouren.
Knüppelharte Tacklings beim Rugby
Apropos Freude am Leben und an Bescheidenheit. Der Sport Rugby schien gerade gemacht für die Menschen hier. Bei den Internationalen Meisterschaften treffen wir auf sympathische und offene Menschen aus Canberra und Neuseeland und bewundern knüppelhartes Tacklings auf Sandboden. Mit Kühling durch einen Eisbeutel am Spielfeldrand geht es wieder aufs Feld.
Auch das ist Bali.
Unsere Hotels und die Transfers hat die in Leer beheimatete Agentur Journaway organisiert. Es passte alles bestens.